Mittwoch, 13. Oktober 2010

Heiligt der Zweck die Mittel?

Während der letzten Nachtschicht kam ich im Kopf von einer Fragestellung nicht ab: Würde iman für ein höheres Ziel etwas tun, was vollkommen gegen die eigene Natur gehen würde? Ich dachte dabei unter anderem an den Film "The Watchmen", in dem (für alle die ihn nicht kennen) es unter anderem darum geht, das jemand etwas tut, wobei sehr viele Menschen sterben, dieser Jemand dadurch aber den Rest der Menschheit rettet.

Ich stellte mir zunächst die Frage, ob ich einen unschuldigen Menschen töten könnte, wenn dadurch der Welthunger verschwinden würde. Mir wurde schnell klar, dass ich dies wirklich tun könnte, auch wenn mir vollkommen zuwiederläuft. Mir ist zwar auch klar, dass das Leben eines jeden Menschen heilig und von unschätzbarem Wert ist, aber bedenkt man nur, wieviele Opfer der Hunger in dieser Welt jährlich fordert, so wird schnell klar, warum ich so handeln könnte.

Versteht mich nicht Falsch: Ich würde mich trotz des "guten" Effektes für diese "böse" Tat hassen und mir sehr wahrscheinlich dannach das Leben nehmen, da ich nicht mit dem Wissen um meine Tat leben könnte. Aber dennoch würde ich so handeln können.

Welche Frage sich nun stellt ist die, in welchem Verhältniss etwas stehen muss, damit wir "ins Grübeln" kommen. Ein Leben für das Leben aller, die Hunger leiden, ist die eine Sache, aber was währe, wenn man eigenhändig zehn Kinder erwürgen müsste um das selbe zu erreichen? Würde man es immernoch tun? Was ist, wenn es um "weit aus weniger" geht, wie z.B. das Leben eines Menschen für das von zehn oder nur fünf andern?

Mir selbst keimt Ekel und Abscheu im Herzen, wenn ich mir diese Fragen stelle, aber dennoch würde ich mir in vielen Fällen die Tat durchaus zutrauen, auch wenn ich hinterher mein eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen könnte.

Schon krass wie tief man als Mensch sinken kann, wenn es dabei nur um ein scheinbar höheres Ziel geht.

5 Kommentare:

  1. Tja, da ist sie wieder, die Frage, was höher wiegt: Das Wohl des Einzelnen oder das Wohl Aller? (Mir begegnete diese Frage zuerst bei Star Trek; als Spock sein Leben opfert ... ähm .. ich schweife ab).

    Für mich jedenfalls beantworte ich diese Frage zurzeit so: Das Wohl des Einzelnen ist die Grundlage für das Wohl der Gemeinschaft. Und ich kann nur für mein eigenes Leben entscheiden, ob ich es opfern würde, wäre es der Preis für das Wohl Aller. Es würde also für mich feststehen, dass ich über das Leben oder den Tod anderer nicht diskutieren würde - es steht mir einfach nicht zu, darüber zu verhandeln bzw. diesen Handel würde ich schlicht ablehnen.

    Spock übrigens sagte damals: Das Wohl der vielen ist wichtiger, als das Wohl des einzelnen und begründete das mit Vernunft und Rationalität und logischem Denken. Auf seine Frage an Kirk, warum er (Kirk) ihn (Spock) trotz aller Widerstände und Hindernisse und unter Risiko des eigenen Lebens gerettet habe, antworterte dieser: Weil das wohl des Einzelnen wichtiger ist, als das Wohl der Vielen - und lächelte.

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  2. Der Ansatz mit dem "Ich entscheide nur über mein eigenes Leben" ist sicherlich ein guter Ansatzpunkt um Moralvorstellungen zu erhalten und nicht zu beeinträchtigen. Ich selbst würde bei meinem eigenen Leben die Sache auch gleich ganz anders sehen, wie es ein paar wenige Leute von mir so auch schon wissen.

    Nur was mich halt fasziniert ist eben diese Schwelle ... Wenn ich z.B. selbst höchstes Leid erfahren würde, so währe ein Mord in meinen Augen immernoch offensichtlich falsch und unwiederruflich unakzeptabel. Doch wenn es um ein Ziel geht, welches so edel und gravierend scheint, so schalten meine Gefühle um und ich denke gleich ganz anders darüber, bzw weiss, es ist falsch, aber dennoch irgendwo auch richtig.

    Verdammt, ich würde sogar ein Kind oder mehrere töten können, obwohl ich sie über alles Liebe und as höchste Gut in dieser Welt sehe, solange dafür nur z.b. keine Kinder auf der Welt mehr an Hunger sterben müssten. Grausamer Gedanke.

    Wie kaltherzig und warmherzig man selbst doch zur gleichen Zeit sein kann o__O

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  3. du musst langeweile auf der arbeit haben :)

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  4. nein, das kann ich so nicht bestätigen ... Aber es gibt nunmal aufgaben die so von der Hand gehen dass man Nebenbei noch Zeit hat sich Gedanken zu machen, wie zum Beispiel beim Wäsche zusammen Legen oder Tische decken. Warum sollte ich diese "Gedanken-Zeit" einfach so verstreifen lassen? ^^

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